Yann Tiersen: Akkordeon, Klavier …

Etwa als 12-/13-Jähriger hatte ich angefangen, selber Musik zu machen – damals mit einem 96-bässigen WELTMEISTER-Akkordeon. Als 17-/18-Jähriger begann ich Rheinländer, Shantys u.ä. Musikrichtungen zu verabscheuen – The Doors und Czesław Niemen entsprachen mehr meinem damaligen Gemüt, aber die französischen Chansons, Musette-Walzer und Tangos moche ich weiterhin. Der Umstieg auf’s Klavier oder sogar auf eine Hammond-Orgel blieben mir verwehrt, weil der Musiklehrer, den ich mir dafür erkoren hatte, zum DDR-Fernsehen ging …

Nach gut 40 Jahren Abstinenz erfüllte ich mir den Traum, legte mit ein Piano zu und übe mittlerweile sogar an einer Orgel – wer hätte das gedacht ? Eines der Stücke, das mir mein heutiger Musiklehrer und Freund übergab, stammt von Yann Tiersen, der auch schon die Musik für „Good bye Lenin“ schrieb, dessen Soundracks von „Die fabelhafte Welt der Amelie“ aber noch bekannter wurden:


Quelle: Fanny Engelhart – Klavier lernen

Und nochmals das Akkordeon und die einzigartigen Stimmungsbilder, die Yann Tiersen aus meinem ersten Musikinstrument so virtuos herauszaubern konnte – hier noch ein kleiner „Nachschlag“:


Quelle: Concert complet de Yann Tiersen – Ouessant

Späte Entdeckung: Gábor Szabó …

Obgleich mich der Jazz bereits als Schüler sehr in seinen Bann zog und ich ohnehin immer schon einen Musikgeschmack jenseits des Mainstreams hatte, bin ich erst kürzlich auf Gábor Szabó (1936-1982) gestoßen. Hört man seine Stücke, fällt auf, wie sehr er die Jazz-Szene und die moderne Rock-Musik mitprägte – für mich ein ganz besonderer Genuss:

Eine Entdeckung 1998: Jean Tinguely

Als ich im Sommer 1998 mit einem Teil meiner Familie erstmals im südwestlichen Schwarzwald meinen Urlaub verbrachte, wurde dieser auch zu einem Besuch von Basel / CH genutzt. Diese Stadt am Rhein hat mich immer etwas fasziniert, insbesondere aber auch wegen der dort an verschiedenen Orten ausgestellten skurrilen und zugleich sehr tiefsinnigen Tinguely-Installationen.

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Sicherlich – man muss sie mögen – aber selber von Hause aus Maschinenbauer, und das gerade deshalb, weil ich als Kind sehr gerne mit Metallbaukästen spielte, ist es schon erstaunlich, wie aus ausgesonderten Metallteilen und anderem Material sehr aussagekräftige und sich selbst bewegende Gebilde geschaffen werden können, die ansonsten keinem anderen Zweck dienen als der Kunst selbst.

800px-Jean_Tinguely's_'Heureka'_am_Zürichhorn_2012-09-19_18-28-10_(P7000)Jean Tinguely lebte von 1925-1991 überwiegend in der Schweiz. Seine Kunst verstand er unter anderem als „Kritik an der Gleichförmigkeit industrieller Vorgänge und der Produktion von unnützen Dingen“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Tinguely) – und da liegen wir beide völlig auf einer Linie. Im Übrigen war ich auch in den Folgejahren noch oft in Basel und auch im Tinguely-Musem. Und darüber hinaus schenkte mir meine Frau einige modernere Metallbaukästen, aus denen ich etwas zusammensetzte, was gestalterisch unsymetrisch und praktisch absolut keinen Sinn ergeben sollte. Das hinzubekommen, ist gar nicht so einfach, sorgt jedoch auch für einen befreiten und unkonventionellen Geist – das kann Jeder gerne einmal selber ausprobieren …