Und was macht das mit Dir … ?

Diese weithin bekannte Frage von „Psychoanalytikern“ wurde mir kürzlich in einem Gespräch selber gestellt, als ich eine Situation schilderte, in der ich mich gerade befand – aber ich hasse gerade diese Frage:

Wenn man eine Situation schildert, stellt man diese als Beobachter mit den eigenen Augen dar, und wenn man diese Schilderung noch mit Gefühlen unterlegt, so zeugen doch bereits diese Gefühle davon, was diese Situation mit mir macht – warum also nochmals diese überflüssige Fragestellung … ?

Es gibt da offensichtlich einen gewissen Personenkreis von (auch selbsternannten) „Psychoanalytikern“, der grundsätzlich immer einen „wohlgemeinten Rat“ auf den Lippen hat oder sich gerne eine Stunde lang zurücklehnt, dem Redner zuhört, ihn dabei in eine Schublade einzuordnen versucht und eventuell sogar die „psychoanalytische Session“ abrechnet – der Klient geht mit ein paar Fragezeichen mehr nach Hause, aber wirklich weiser geworden ist er dabei nicht …

Geht es tatsächlich darum, jede Situation, die Gefühle hervorruft, tiefgründig zu analysieren und die Ursache aller Ursachen für diese Gefühle irgendwann einmal herauszupulen, oder geht gerade darum, diese Gefühle einfach nur zu generieren und auch zu durchleben ? Ich persönlich denke, dass jeder Mensch gerade deshalb gewissermaßen exentrisch und unvollkommen ist, damit er in bestimmten Situationen Gefühle erzeugt und als ein Erfahrungsfeld im Universum hinterlässt – es ist dann also vielmehr der Weg (Gefühle zu generieren) das Ziel als viel weniger die Ursachen für solche Gefühle künftig zu vermeiden – was war, ist ohnehin nicht mehr zu ändern …

Der geneigte Leser denke einmal darüber nach, ob es sich wirklich lohnt, mit zahlreichen (Selbst-) Analysen die schöne Zeit zu vergeuden … 😉